Sonntag, 17. Juni 2012

Hintergründig (Parallelgedicht)



Zwei Tulpen blühen frühlingsheiter
und wiegen sich im warmen Wind,
im Hintergund thront still ein Reiter,
erblickt das schöne Bild geschwind. 
   Was mag der Recke
   in den Blumen sehen?
   Vermag er ihre Blühlust
   zu verstehen?

Ein Apfelbaum wirft kühlen Schatten,
den größten Ast, den stützt ein Stab,
sein Baumharz lockt den Faltergatten,
zum Weibchen, das sich daran labt.
    Der Reiter sinnt und
    blickt auf das Geschehen.
    Er sieht den alten Baum
    wie sich vergehen.  

In Tulpen und in Baumgestalten
sucht sich das Gleichnis seinen Sinn.
Die Dichterstimme möge walten,
solange sie das Glück besingt.
    Der Reiter blickt zufrieden
    in die Landschaft.
    Begreift des Bildes innere
    Verwandtschaft.   

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