Sonntag, 17. Juni 2012

Vollständige Metamorphose



Ich schlüpf aus meiner Puppenhaut
als ein gereifter Schmetterling.
Die Welt scheint mir nicht mehr vertraut,
verwandelt scheint mir jedes Ding.

Wo man mich vormals übersah,
da lächeln mir nun Menschen zu.
Manch Auge strahlt, ganz warm, ganz nah,
bin mit dem Glück auf Du und Du.

Tret' ich ans Licht, begrüßt man mich,
mein Wort regt zu Gedanken an.
Das wirkt so fremd und unwirklich,
dass ich es noch kaum fassen kann.

Zuweilen fall ich tief hinab,
zurück in die Vergangenheit.
Das hält mir meinen Geist auf Trab
und kostet mich beim Fliegen Zeit.

Denn eins ist klar, mich hält kein Zwang,
am Ende schweb ich duch die Luft.
Noch wird's mir beim Gedanken bang,
doch flieg ich, wenn die Stimme ruft.

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