Sonntag, 17. Juni 2012

Mein Ausflug nach Absurdistan

Jetzt sitz ich da, vor Margeriten,
das Geräusch von Computertatstaturen
im Ohr. Menschen in blau mögen mich.
Sie freuen sich, sind dankbar. In ihrem
Stress gebe ich ihnen Sicherheit.
Oft lachten wir miteinander, doch schon
bald trennen sich unsere Wege. Hummeln
tänzeln über die Margeriten. Sie interessieren
sich absolut nicht für uns. Wir sind ihnen
egal. Oder vielleicht doch nicht?

Die Sonne sticht auf die Wiese, während
Lüftungen surren und Lämpchen blinken.
Was für eine absurde Welt das ist.
Immer sitze ich zur rechten Zeit an der
falschen Stelle - und zur falschen Zeit an der
rechten Stelle. Mein Computer beanstandet
den letzten Satz, obwohl er stimmig ist.
Angeblich verbirgt sich da ein Grammatikfehler,
doch ich sehe keinen. Schließlich bin ich weder
Computer noch Deutschlehrer und somit fehlbar.

Absurde Fragen branden auf. Gebe ich eine
Antwort, lacht die eine Hälfte der blauen
Menschen, während die andere Hälfte rot anläuft.
Lustig ist das: Blaue Menschen, die sich rot
färben. Umgekehrt wie Säureindikatoren.
Sie sehen mich vor sich und ahnen nicht,
was ich gerade tue. Ja, vermutlich ahnen
sie noch nicht einmal, das ich Dichter bin. Die
würden sich vermutlich kaputt lachen. Aber was
die Blauen alles wissen - wer weiß das schon?

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